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amaryllis quartett
Die Streichquartett Reihe
Hamburg - Lübeck - Bremen
Struktur & Zufall

MÄRZ 2024
Di. 12. März 24 | 19 Uhr | Lübeck, Haus Eden
Mi. 13. März 24 | Kunsthalle Hamburg (Sonderkonzert mit Bildbetrachtungen zur Ausstellung »Caspar David Friedrich« in Kooperation mit den Krypta-Konzerten St. Michaelis.)
Do. 14. März 24 | 20 Uhr | Sendesaal Bremen

Ludwig van Beethoven Streichquartett Es-Dur, op. 74 »Harfenquartett«
Witold Lutoslawski (1913-1994) Streichquartett (1964)
Ludwig van Beethoven Streichquartett B-Dur op. 18/6

Amaryllis Quartett

Als Ludwig van Beethoven sein Streichquartett op. 74 komponierte, tobte vor den Toren Wiens eine der blutigsten Schlachten der Napoleonischen Kriege. In nur dreißig Stunden verloren mehr als 40.000 Soldaten im Kampf um die Vorherrschaft in Europa ihr Leben. Dass es Napoleon nicht gelang einen eindeutigen Sieg zu erringen, wirkte in Österreich wie eine Siegesnachricht. Etwas von dieser Stimmung klingt in Beethovens Quartett wieder, das zwar in einer Atmosphäre brütender Schwermut ansetzt, um sich im ersten Allegro dann aber idyllischen Visionen des Friedens hinzugeben, die im Adagio und Scherzo durch wilden Kampfesmut konterkariert werden.

Der Altmeister der Neuen Musik in Polen Witold Lutoslawski erschloss nach dem 2. Weltkrieg der musikalischen Avantgarde zahlreiche neue kompositorische Perspektiven. Dazu gehörten die Entwicklung eines eigenen Systems von atonaler Harmonik und vor allem das Experimentieren mit der Aleatorik, also mit einem teilweise vom Interpreten zu bestimmenden, zufälligen Verlauf einer Komposition. In keinem seiner Werke ist dieser Ansatz so deutlich erkennbar wie im 1964 entstandenen Streichquartett. Das Werk besteht aus 51 Klangfeldern, in denen die Spieler kurze Motive so lange wiederholen, bis einer von ihnen zum nächsten Feld übergeht.

Beethovens Streichquartett B-Dur op. 18/6 fällt aus den durchweg viersätzigen Werken des Zyklus insofern heraus, als dass dem Finale eine langsame Einleitung vorangestellt ist, deren Überschrift La malinconia auf die den Gemütszustand des Melancholikers und dessen fahle Stimmungslagen verweist.